Historie der VSRN e.V.

  • Gründung der VSRN e.V.
    Der Verein wurde im Jahre 1951 gegründet.
  • Vorgeschichte

    Die Gründung der VSRN erfolgte am 21.4.1951 in Karlsruhe. Ihr regionales Einzugsgebiet umfasste traditionell Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saargebiet. Aktuell erreichen die Fortbildungsveranstaltungen der VSRN auch Kollegen aus Hessen, Bayern und der Schweiz. Die Hauptaktivität der VSRN bestand bis in die 90er Jahre in der Abhaltung  von über 40 Jahrestagungen, meist im Wechsel mit der Hessischen Gesellschaft für medizinische Strahlenkunde. Ziel war die Darstellung neuer radiologischen Entwicklungen, vermittelt durch zahlreiche Vorträge. Diese Kongresse hatten beachtliches Niveau. Sie boten traditionsgemäß dem akademisch-radiologischen Nachwuchs die Plattform für erstes öffentliches Auftreten. Der gesellschaftliche Teil bei diesen Veranstaltungen wurde sehr betont, das hatte aber seine Berechtigung, da damals wenig berufliche Kontaktmöglichkeiten bestanden.
    Ab den späten 70er Jahren zeigten sich aber erste Probleme. Die Jugend, d.h. der radiologische Nachwuchs blieb zunehmend aus. Die regionalen Gesellschaften überalterten und die Jahrestagungen litten an einem dramatischen Schwund an angemeldeten und zahlungswilligen Teilnehmern. Hohe Defizite drohten und führten zu kaum vertretbaren Forderungen an industrielle Sponsoren. Folgende Alternativen ergaben sich für die regionalen Vereinigungen: Ein Dahinsiechen, Selbstauflösung (der von unseren Hessischen Partnern leider gewählte Weg) oder selbstkritische Analyse des eigenen Versagens und die Entwicklung neuer Strukturen.    
    Wir wählten den letzteren Weg. Bereits 1980, während der Jahrestagung in Karlsruhe behandelten wir das Problem. Der erste Vorsitzende wechselte in die Position des zweiten mit dem Versprechen, eine mehr praxisbezogene Fortbildung  in den Mittelpunkt der VSRN-Arbeit zu stellen. Hieraus ergab sich, nach detaillierter statistischer Auswertung von 20 Seminaren der Karlsruher Tagung, am 10.11.1980 der Entscheid des Vorstands, weitere Seminare lokoregional zu veranstalten und nach deren Analyse ein langfristiges Konzept zu entwickeln.
    Uns war klar, dass wir unfähig geworden waren, die in Weiterbildung stehenden Assistenten und die nach Fortbildung suchenden Fachärzte überhaupt  zu erreichen. Wir mussten also beide Zielgruppen direkt aufsuchen und ihre Wünsche ausforschen. Wir veranstalteten  von 1980-1990 48 radiologische Seminare und Kolloquien in verschiedensten Orten Südwestdeutschlands. Fünf Universitäten und mehrere nichtuniversitäre Krankenhäuser unterstützten uns nach intensiven Vorgesprächen bei diesem Vorhaben. 1985 wählten wir unser bekanntes VSRN- Label, welches zu einem Symbol für den Neuanfang werden sollte. 1988 erfolgte von Karlsruhe aus die Gründung einer Interessengruppe „Radiologisches  Chefarzttreffen“. Hier diskutierten wir Wünsche der Weiterbilder und konnten direkt Chefärzte für  das Projekt der VSRN gewinnen.

    Am 30.9.1989 berief die VSRN einen „Weiter- und Fortbildungsausschuss“. Mit Zustimmung von 6 unserer 7 Universitäten (nur Mainz zeigte sich zunächst unentschlossen) ging an den 2.Vorsitzenden der VSRN am 9.2.1990 der Auftrag, den Lehr- und Organisationsplan einer regionalen Kursveranstaltung zu entwerfen. Seine Vorschläge hierzu sind aus einem Rundbrief  vom 12.3.1990 zu ersehen. Die ersten „Frühjahrskurse“ fanden am 1. und 2. Februar 1991 in Karlsruhe statt.

  • Neugründung der VSRN e.V.

    Im Oktober 1989 wurde der alte Verein aufgelöst. Gemeinsam mit dem Berufsverband seit 1951 bestehenden VSRN wurde eine Neugründung in Karlsruhe als freigemeinnützige wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Medizinischen Radiologie im südwestdeutschem Raum (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saargebiet) durchgeführt.
    Gründungsmitglieder der neuen VSRN:

    Dr. med. Heyler, Pforzheim
    Dr. med. Lechner, Leonberg
    Dr. med. März, Stuttgart
    Dr. med. Marquard, Stuttgart
    Dr. med. Rees, Karlsruhe
    Prof. Dr. med. Reisner, Karlsruhe
    Dr. med. Steinmetz, Stuttgart

  • Ziele der VSRN e.V.

    Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung in der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie sowie der Nuklearmedizin mit Hilfe moderner Ausbildungskonzepte.

  • Beirat Fort- und Weiterbildungsausschuss

    Prof. Dr. med. A.-J. Aschoff, Kempten
    PD Dr. med. habil. J.-O. Balzer, Mainz
    Prof. Dr. med. H.-J. Brambs, Ulm
    Prof. Dr. med. J. Bremerich, Basel
    Prof. Dr. med. C. Claussen, Tübingen
    Prof. Dr. med. S. Delorme, Heidelberg
    Prof. Dr. med. C. Düber, Mainz
    Prof. Dr. med. M. Funke, Baden-Baden
    Prof. Dr. med. P. Hallscheidt, Heidelberg
    Prof. Dr. med. C.-P. Heußel, Heidelberg
    Dr. med. W. Höpfner, Pforzheim
    Prof. Dr. med. P. Huppert, Darmstadt
    Prof. Dr. med. H.-U. Kauczor, Heidelberg
    PD Dr. med. U. Kramer, Tübingen
    Prof. Dr. med. J. Laubenberger, Offenburg
    Prof. Dr. med. M. Langer, Freiburg im Breisgau
    Prof. Dr. med. G. Layer, Ludwigshafen
    Prof. Dr. med. K.-J. Lehmann, Karlsruhe
    Prof. Dr. med. M. Lenz, Reutlingen
    Prof. Dr. med. A. Mahnken, Marburg
    Prof. Dr. med. S. Miller, Tübingen
    Prof. Dr. med. M. Müller-Schimpfle, Frankfurt am Main
    Prof. Dr. rer. nat. W. Neff, Mannheim
    Prof. Dr. med. G. Nöldge, Heidelberg
    Prof. Dr. med. C. Pfannenberg, Tübingen
    Prof. Dr. med. H.-P. Schlemmer, Heidelberg
    Prof. Dr. med. S. Schönberg, Mannheim
    Univ.-Prof. Dr. med. G. Staatz, Mainz
    Prof. Dr. med. M. Uhl, Freiburg im Breisgau
    Prof. Dr. med. M. Uder, Erlangen
    Prof. Dr. med. W. Weber, Freiburg im Breisgau
    Prof. Dr. med. M. Zanetti, Zürich

  • Vergangene Vorstände

    2018 - 2021

    Prof Dr. med. Stefan Krämer, Esslingen
    1. Vorsitzender

    Prof Dr. med. Martin Heuschmid, Ravensburg
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Andreas Mahnken, Marburg
    3. Vorsitzender

     

    2014 - 2018

    Prof. Dr. med. Peter Reimer, Karlsruhe
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Stefan Krämer, Esslingen
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Markus Zähringer, Stuttgart
    3. Vorsitzender

     

    2009 - 2014

    Prof. Dr. med. Arno Bücker, Homburg/Saar
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Peter Reimer, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Dr. med. Roman Weiske, Leonberg
    3. Vorsitzender

     

    2007 - 2008

    Prof. Dr. med. Jörg Laubenberger, Offenburg
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Karl-Jürgen Lehmann, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Roman Weiske, Leonberg
    3. Vorsitzender

     

    2005 - 2007

    Prof. Dr. med. Christoph Düber, Mainz
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Karl-Jürgen Lehmann, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Roman Weiske, Leonberg
    3. Vorsitzender

     

    2003 - 2005

    PD. Dr. med. Günther Sigmund, Trier
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Karl-Jürgen Lehmann, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Roman Weiske, Leonberg
    3. Vorsitzender

     

    2002 - 2003

    Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Brambs, Ulm
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Karl-Jürgen Lehmann, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Roman Weiske, Leonberg
    3. Vorsitzender

     

    2001 - 2002

    Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Brambs, Ulm
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Klaus Reisner, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Roman Weiske, Gerlingen
    3. Vorsitzender

     

    1999- 2001

    Prof. Dr. med. Reinhard Hülse, Ulm
    1. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Klaus Reisner, Karlsruhe
    2. Vorsitzender

    Prof. Dr. med. Roman Weiske, Leonberg
    3. Vorsitzender

     

  • Das Konzept der Frühjahrskurse
    1. Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie mit Hilfe neuer Unterrichtsstrukturen.
       
    2. Die regionale Weiterbildung und Fortbildung ist Hauptaufgabe der VSRN.
       
    3. Eine klare Definition von Zielgruppen ist für die Kursplanung entscheidend.
       
    4. Das Prinzip des “gestaffelten“ Unterrichts: Getrennt laufende Kursserien, entsprechend dem jeweiligen Ausbildungsstand der definierten Zielgruppen (z.B. Grund- und Fortgeschrittenenkurse).
       
    5. Das „Baukastenprinzip“: Individuelle Auswahl von Kursen verschiedener Zielsetzung durch die Teilnehmer selbst (Anmerkung: Dieser Wunsch hat sich in der Praxis nur dadurch ohne Störung des Gesamtkonzepts umsetzen lassen, dass jede Kursart getrennt gebucht werden muss; dies wird zu 20-30% genutzt).
       
    6. Die Definition der Kurse
    • Es handelt sich um keine Vortragsveranstaltung, um keine wissenschaftliche Tagung und um kein Symposion.
    • Kursdauer: 45-60 Minuten (nur bei klar begrenzter Thematik: 30 Minuten). Grund: Nur so wird der Kurscharakter der Veranstaltung gewahrt. Einbezogen sind in diese Zeiten jeweils 10-15 Minuten Diskussion. Strikte Einhaltung der Redezeit obligatorisch
       
    1. Weitere Ziele
    • Berücksichtigung von radiologischen Subspezialitäten, wie z.B. Neuroradiologie, HNO- Bereich, interventionelle Radiologie, Kinderradiologie.
    • Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auch Heranziehung ausländischer  Kollegen für spezielle Themen. Eine solche Zusammenarbeit hat sich zum Beispiel mit den Schweizer Kollegen bestens  bewährt.
    • Beteiligung Klinischer Fächer bei bestimmten Kursen. Rundtisch-Diskussionen . Die schnelle Entwicklung neuer Therapien und nichtradiologischer Untersuchungsmethoden verursacht klinische Kenntnisdefizite, insbesondere bei nicht am Krankenhaus arbeitenden Radiologen (mangelndes „Feedback“). Die von der VSRN bisher erprobten radiologisch–klinische Kursserien zeigten hohe Akzeptanz (z.B. Kurs Knochentumoren, Schädelbasis, Thorax- und Abdominalerkrankungen).
    • Berücksichtigung der theoretischen Weiterbildung von Assistenten, zum Beispiel in Strahlenphysik (MRT und CT).
       
    1. Qualitätskontrolle: Sie bezieht sich auf die Referenten, das Kursprogramm und den organisatorischen Ablauf der Veranstaltung. Die Fragebögen der Akademie und Ärztekammern sind hierfür nicht ausreichend, Jährliche VSRN-Recherchen, inklusive interner statistischer Erhebungen sind für die Zukunftsplanung der VSRN unverzichtbar.
       
    2. Weiter- und Fortbildungsausschuss: Die Vorplanung  der Kurse obliegt dem Leiter der Frühjahrskurse, unterstützt vom Vorstand. Die Programmberatung sowie die Diskussion und endgültige Auswahl der Referenten erfolgt einvernehmlich in dem genannten Ausschuss. Dessen Mitglieder: Die radiologischen Ordinarien der 7 südwestdeutschen Universitäten bzw. die von ihnen benannten Vertreter; mehrere Chefärzte nichtuniversitärer Krankenhäuser; 1 Neuroradiologe; der Vorstand der VSRN; gegebenenfalls weitere spezielle Berater.
       
    3. Industrieausstellung. Diese beschränkt sich bewusst auf Firmen, welche den Kursteilnehmern kursbezogene Zusatzinformationen geben können. Nur kleine Infostände. Nur begrenztes Sponsoring. Stand für medizinische Literatur.
  • Organisation der Kurse

    1. Tagungsort und Tagungsstätte: 1990 erfolgte eine vergleichende  Testung  zentraler Orte im Einzugsbereich Südwestdeutschland (Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart). Die Verkehrsanbindungen (BB, Autobahnen), Kongressgebäude, sowie Kongress- und  Hotelkosten erwiesen sich in Karlsruhe für die VSRN am günstigsten. Ebenso der feste Termin Februar.
    2. Sekretariat: Nach 9-jähriger Gesamtabwicklung der Frühjahrskurse über das Privatsekretariat (Frau Noack) des 2. Vorsitzenden folgte die Einrichtung eines ständigen VSRN - Sekretariats (Frau Dinkel). Ab 2009 wurde eine branchenkundige Firma mit der Kongressorganisation beauftragt. Finanzierung: Die Einnahmen der Frühjahrskurse sowie die Mitgliedsbeiträge müssen alle Kosten einschließlich der jährlichen Unkosten abdecken.
    3.Die Finanzierung  war anfangs bei fast leeren Kassen für den Organisator recht riskant. An dieser Stelle hat die  VSRN für die engagierte Arbeit zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Radiologischen Klinik der St.-Vincentius Krankenhäuser in Karlsruhe zu danken, welche unter Führung von Frau Noack jahrelang ihre Freizeit für unsere Sache eingesetzt haben. Auf Grund der günstigen Teilnehmerzahlen ist der VSRN–Haushalt heute so ausgeglichen, dass eine Weiterentwicklung nicht behindert wird. Spezielle, kleine oder neuartige Kurse sind ebenso möglich wie Zukunftsprojekte.

  • Ergebnisanalyse

    Teilnehmerzahlen: Unser neues Veranstaltungskonzept  wurde schnell und nachhaltig angenommen. Die Frühjahrskurse sind bis heute erfolgreich. Die Teilnehmerzahl lag im ersten Jahr, 1991, schon bei 344. Sie stieg kontinuierlich und liegt 2013 bei über 1200. Wir wissen jedoch, dass Qualität mehr zählt als Quantität. Die Mitgliederzahlen der VSRN betrugen vor Beginn der Frühjahrskurse unter 300. Im Jahr 2013 liegen sie bei 1300. Nicht nur die Teilnehmer sondern auch die Referenten betonen das gleichbleibend freundliche  und harmonische Klima der Frühjahrskurse. Wir tun viel für das Wohlbefinden unserer „Teilnehmer“, auch außerhalb der Kursräume. Die großen Foyers wurden zum „Radiologen-Treff“. Wir haben von Anfang an auf eine entspannte Atmosphäre hingearbeitet. Probleme: Einige der hartnäckigsten seien genannt. Bei den Referenten: Überziehung der Redezeit. Missachtung der geforderten Diskussionszeit. Keine Literaturhinweise mitgebracht. Bei den Teilnehmern: Fragebögen nicht ausgefüllt. Zu wenig Vorschläge zur Kursverbesserung. Zu wenig Mut bei der Einforderung von Diskussionsmöglichkeiten. Zu geringe Beteiligung bei den Mitgliederversammlungen.   

  • Ausblick

    Unser Konzept findet bei den radiologischen Ausbildern deutlich Zustimmung. Auch bei der DRG, welche unseren Rat bei der Entwicklung der Akademie gesucht hat. Die DRG bietet selbst zentral Refresher-Kurse an, kann jedoch regionale Ausbildungsaufgaben nicht auch noch übernehmen. Sie wird sie aber sicher unterstützen. Seit 1991,dem Beginn unserer Frühjahrskurse (Leitung 1991-2002 Prof. K. Reisner; 2003-2008 Prof. K .J. Lehmann und ab 2009 Prof. P. Reimer) hat sich der Wunsch nach verbesserter radiologischer Ausbildung noch verstärkt. Unsere „Kunden“ fordern zu Recht optimale Angebote. Das heißt: Viel Wissenszuwachs bei rationellem Zeiteinsatz, eine kurze Anreise und zumutbare Kosten. Das Konzept der VSRN, Zielgruppen zu suchen und diese im Rahmen von Ausbildungsprogrammen, ihrem Kenntnisstand entsprechend zu unterrichten, kann nach wie vor als richtungsweisend gelten. Dieses Angebot gemeinschaftlich weiterzuentwickeln bleibt für die VSRN eine klare Herausforderung.